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LWL vor 50 Jahren – Landesarchivdirektor bekommt Bundesverdienstkreuz

 

Dieser Text ist Teil der Serie „Der LWL vor 50 Jahren“, in der die Auszubildenden zum/zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste (FaMI) – Fachrichtung Archiv des LWL-Archivamtes für Westfalen Einblicke in die Geschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) geben.

Die Archivpflege in Westfalen hat eine lange Geschichte vorzuweisen, beginnend im Jahr 1927 bis heute. Ein Mann hat hierzu einen bedeutenden Teil beigetragen und für viele Jahre die Archivarbeit in Westfalen gefördert, was sogar mit einem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde.

Ich spreche hier von dem ehemaligen leitenden Landesarchivdirektor Dr. Franz Herberhold.

Porträt von Dr. Franz Herberhold (Foto: LWL-Archivamt, Archiv LWL, 847/042949)

Zur Person:

Dr. Franz Bernhard Herberhold, geboren am 21.12.1906 in Lippstadt, hat nach dem Abitur sein Studium, welches er in Paderborn, Würzburg, Münster und Greifswald verfolgt hat, im Jahr 1933 abgeschlossen. Nach dem Abschluss arbeitete er einige Jahre beim Landesarchiv in Münster. Daraufhin übernahm er 1938 die Leitung des damaligen preußischen Staatsarchivs Sigmaringen, wo er unter anderem viele wissenschaftliche Abhandlungen veröffentlichte (z. B. das Ravensburger Urbar) und durch sein Engagement für die Archivpflege auffiel.

Nach etwa 20 Jahren (und kurzer Soldatentätigkeit) kehrte er in seine Heimat zurück, wo er vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) 1957 zum Landesoberarchivrat und dann ein Jahr später zum Leiter der Archivberatungsstelle ernannt wurde.

Durch sein Engagement wurde die Archivberatungsstelle (heute LWL-Archivamt in Westfalen) verselbstständigt, indem die Leitung nicht mehr mit dem Landesarchiv in Münster geteilt wurde und die Archivberatungsstelle ein eigenes Verwaltungsgebäude bekam.

Hiervon profitierten vor allem die westfälischen Kommunalarchive und Privatarchive (vor allem Adelsarchive), die mit der Expertise und Mithilfe von Dr. Herberhold ihre Archive ausbauen und so eine ordnungsmäßige Lagerung ihres Archivguts gewährleisten konnten.

Neben der Archivpflege setzte sich Dr. Herberhold auch für die Ausbildung von Nachwuchskräften ein. So wurden auf sein Bemühen hin Fachlehrgänge für angehende Archivare und Archiv-Einführungskurse an der damaligen Niederrheinischen Sparkassen- und Verwaltungsschule in Duisburg geschaffen.

Dr. Herberhold war aber auch in verschiedenen wissenschaftlichen Vereinen tätig, wie zum Beispiel der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg und der Verein für Geschichte und Altertumskunde.

Er wurde am 31.03.1974 in den wohlverdienten Ruhestand entlassen. Der Verein Vereinigte Westfälische Adelsarchive ehrte sein langjähriges Wirken als dessen Direktor mit der Ernennung zum Ehrenmitglied, die erstmalig in der Vereinshistorie erfolgt.

Der damalige Oberbürgermeister von Münster Dr. Pierchalla verlieh am 26.06.1975 dem Landesarchivdirektor a. D. als Ehrung für seine Verdienste in der Archivpflege das Bundesverdienstkreuz am Bande, bevor Dr. Herberhold am 04.08.1979 in Münster verstarb.

geschrieben von Vincent Knoke

Quellen:

LWL-Archivamt für Westfalen, Archiv LWL, Best. 132/1472; Best. 115/191


OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
vknoke (11. Juli 2025). LWL vor 50 Jahren – Landesarchivdirektor bekommt Bundesverdienstkreuz. archivamtblog. Abgerufen am 18. November 2025 von https://doi.org/10.58079/14bvj


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